JAHR

2022

ORT

Savognin GR

AUFTRAGSART

Wettbewerb mit Präqualifikation

in Zusammenarbeit mit Ruch&Partner Architekten AG St. Moritz

1. Preis

BAUHERRSCHAFT

Gemeinde Surses

PROJEKT

Die heute bestehende, über Jahrzehnte gewachsene Schulanlage weist Defizite auf, sowohl was die städtebaulichen, wie auch die aussenräumlichen Qualitäten betrifft. 

Das bestehende Schulhaus aus den 50er- Jahren von Architekt Arnold Thut erachten wir als durchaus hochwertigen Zeitzeugen. Insbesondere die sorgfältig gestalteten Details, wie bspw. die geschnitzten Holztafeln im Fensterbereich, die Treppengestaltung und die Bodenbeläge in den Klassenzimmern faszinieren. 

Nichtsdestotrotz kommen wir nach sorgfältiger Analyse des vorgegebenen Raum- und Fächenbedarfs, sowie aufgrund der heute geltenden Vorschriften, wie Energiegesetz, Radongrenzwerte, Erdbebensicherheit und hindernisfreies Bauen zum Schluss, dass es für die vorgesehene Erweiterung der Schulanlage Grava die gesamthaft nachhaltigere Lösung darstellt, das bestehende Schulhaus rückzubauen und mittels zeitgemässen Neubauvolumen die Chance wahrzunehmen, die städtebauliche Situation zu stärken und die Freiraumqualitäten zu optimieren. 

Das bestehende Mehrzweckgebäude, welches nach dem Rückbau des Schulhauses als freistehender Kubus wirkt, wird neu durch ein Primarschulhausvolumen in der östlichen und einen Kindergartenpavillon in der südlichen Parzellenecke ergänzt. 

Das Primarschulhaus setzt mit seiner Dreigeschossigkeit zur Kreuzung Veia Grava/ Veia Davos- Tga Clo im Osten einen klaren städtebaulichen Akzent und hilft dabei, diesen Platzraum städtebaulich klar zu definieren. Die Volumina von Primarschule und Kindergarten spannen zusammen mit dem Mehrzweckgebäude auf der oberen Ebene einen klar definierten, maximal grossen, geschützten und optimal besonnten Freiraum für die Schulanlage auf. Dieser Platz bietet durch seine Gestaltung differenzierte Aussen- und Aufenthaltsräume, die durch die Schüler oder auch durch die Öffentlichkeit unterschiedlich bespielbar sind.

Die Hauptzugänge aller drei Gebäude sind zu diesem zentralen Freiraum hin orientiert und bilden dadurch klare Adressen. 

Durch das bewusste Abrücken des neuen Primarschulhausvolumens vom Mehrzweckgebäude, kann der heute als unattraktive Restfläche wirkende Bereich im Norden des Mehrzweckgebäudes über eine grosszügige Aussentreppe direkt and das obere Platzniveau angeschlossen werden. Diese zusätzliche Erschliessungsmöglichkeit erachten wir als eine wertvolle Ergänzung zu den ähnlich wie heute angelegten Haupterschliessungen des Areals von der Veia Grava her. Die heute bereits bestehende Erschliessung des oberen Platzes entlang des Flusses wird als Erschliessung für Unterhaltszwecke beibehalten. 

Die Platzierung des Kindergartenpavillons im südlichen Parzellenbereich erlaubt es, für die Kindergartenkindereine ganz eigene, geschützte Welt zu schaffen. Der südlich dem Pavillon vorgelagerte Aussenspielbereich ist ganztags sehr gut besonnt und von den Innenräumen her gut überschaubar. 

Die geforderten Autoparkplätze und Veloabstellplätze werden analog zur heutigen Situation peripher im nördlichen Bereich der Parzelle, also möglichst entfernt von der Schulnutzung situiert.